Der letzte Trump-Fan der EU?

Alles brummt!

Alles brummt!

Kaum zu glauben, aber es gibt, abgesehen von Boris Johnson, sogar in der EU Fans von Donald Trump. Etwa Christian Lindner, den Chef der #FDP.

Die USA unter Trump sind für ihn ein Vorbild, sagte er bei Anne Will, denn dort „brummt die Wirtschaft“. Oder sagte er „grunzt“? Egal.

 

 

Arbeiten bis zum Umfallen

Vielleicht findet Christian Lindner auch China toll, denn dort brummt die Wirtschaft“ auch, noch dazu ohne so sensationelle Schulden wie in den USA.

Aber bleiben wir bei den Vereinigten Staaten von Nordamerika, wie wirkt sich denn das Brummen der Wirtschaft für die Menschen aus? Die gibt es noch, wenngleich sie eines Tages von Robotern ersetzt werden sollten. Das nennt sich dann KI, also Künstliche Intelligenz.

Derzeit existieren leider noch Wesen, die gerne essen, trinken, lieben, leben wollen. Wobei es in den USA häufig beim Wollen bleibt, weil das Leben zu teuer ist.

In der höchst lesenswerten Schweizer Zeitschrift „Reportagen“ beschreibt Matthias Fiedler die Wirklichkeit, etwa jene von Eddy Kotmaier. Er ist 65 Jahre alt und möchte wohl seinen Lebensabend genießen. Leider hat er den Kredit für die Ausbildung seiner Tochter, 35.000 Dollar, noch nicht bezahlt, er schätzt, dass er noch zehn Jahre wird arbeiten müssen. Glücklicherweise bekam er einen Job angeboten, 20 Autostunden von seiner Frau und seinem Haus entfernt. In Florida zerlegt er nun alte Häuser und hofft, sich dabei nicht zu verletzen. Er hat nämlich keine Krankenversicherung, die kann er von seinem Lohn nicht bezahlen, auch wenn er sechs Tage die Woche arbeitet, von 8 bis 18 Uhr.

Wie ihm geht es vielen. Weil in den USA kaum gespart wird – der Staat ist Vorbild – , pflücken alte Menschen Himbeeren, fahren zur Zuckerrüben-Ernte nach Vermont und leben unter Bedingungen, die sich Europäer kaum vorstellen können.

Wohl auch Herr Lindner nicht, sonst würde er das „Brummen der Wirtschaft“ anders bezeichnen, etwa als das „Knurren der Bosse“.

Der Versandhändler Amazon versucht, das Knurren als Schnurren zu verkaufen. Mary und ihr Mann Dan, beide über 60, bewarben sich bei dem Konzern und mussten erstmal Urinproben abschicken, die belegen sollten, dass sie keine Drogen nehmen. Sie waren „clean“ und arbeiten nun beim laut Handelsblatt „wertvollsten Unternehmen“ der Welt. Um 6 Uhr beginnt die Frühschicht und damit die Alten frisch-fröhlich ans Werk gehen, turnt ein Amazon-Mitarbeiter ihnen Dehnungsübungen vor. Danach geht’s an die Arbeit.

Die Knieschmerzen, die Dan plagten, konnten leicht beseitigt werden. Matthias Fiedler zitiert den in einer „brummenden Wirtschaft“ lebenden Mann: An der Wand des Lagerhauses gab es ein Schild, auf dem stand, dass er darauf gefasst sein muss, Schmerzen zu haben.
Daneben war ein Spender mit Schmerztabletten.

Damit hält man sogar das „Brummen der Wirtschaft“ aus.

Um den Diskussionsbeitrag von Herrn Lindner auszuhalten, sind wohl stärkere Drogen nötig.

Gerechtigkeit a la USA?

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