„Hohe“ Kreise führen gerne das Wort von der „Nivellierung“ spazieren. Da werden mangelnde Lese- und Schreibkenntnisse „der“ Jugend beklagt, der Untergang des Abend- oder Alpenlandes sowieso und vieles, das keiner versteht.Wer aber nivelliert denn hier, vor allem nach unten?
Zum Beispiel die Seiten von http://www.tirol.gv.at/ – dort werden die Ergebnisse der Wahlen so umgedeutet, dass alle Jugendliche, die nicht rechnen können, nicken. Und auch die Altvorderen, deren Kenntnisse in der Prozentrechnung unzureichend sind – oder handelt es sich gar um bewusste Fälschung? Das wollen wir doch nicht annehmen!
Machen wir es konkret: Wenn eine Partei von etwa 43 Prozent Stimmen auf 30 Prozent zurückgefallen ist, wie viel Prozent ihrer Stimmen hat sie verloren?
Na, Hansi, wie viel Prozent sind das über den Daumen gerechnet?
Genau – es sind 13 Prozentpunkte weniger.
Und weil die Partei vorher 43 Prozent hatte, daher sind diese 13 Prozent(punkte) in etwa 30 Prozent der ursprünglichen Stimmen.
Weil, genau Hansi, ein Prozent der Stimmen 0,43 ausmacht.
Und diese 0,43, das eine Prozent sozusagen – richtig, Hansi, das ist eine einfache Division – in 13 etwa 30 Mal enthalten ist.
Die ÖVP hat also in Tirol etwa 30 Prozent ihrer Wählerstimmen verloren.
Was aber steht auf der offiziellen Tirolseite?
Die ÖVP hat – 13 % an Stimmen gegenüber der letzten Wahl.
Was sagst, Hansi? Die verwechseln Prozente mit Prozentpunkten?
Aber Hansi! Das kann ich mir gar nicht vorstellen.
Wo die doch immer sagen, die anderen haben einen Niveauverlust. Oder so.
Und dann täten sie selbst eine so einfache Rechnung nicht lösen können?
Das glaubst doch nicht selber.
Hansi! Das wär ja fast so, als tät ein ÖVP-ler die FPÖ für eine bürgerliche Partei halten.
Wie? Das hat schon einer gesagt?
Da schau ich aber!