Dass ich das noch erleben darf! Einem geflügelten Sinnspruch nach wird der Österreicher (und die Österreicherin)
am liebsten als Sängerknabe (oder Sängermädchen) geboren, arbeitet danach als Lipizzaner (oder Lipizzanerin), um schließlich als Hofrat (oder Hofrätin) in Pension zu gehen.
Wenigen ist diese Karriere möglich, aber die Hofreitschul-Generaldirektorin — so der verheißungsvolle Titel — Elisabeth Gürtler möchte zumindest die Utopie eines solchen Lebens zeigen! Darum hat sie das Unmögliche geschafft, ja, ich wage zu behaupten: Sie hat einen Meilenstein in der avantgardistischen österreichischen Event-Kultur gesetzt!
Die Wiener Sängerknaben werden gemeinsam mit den Lipizzanern auftreten!
[Liebe Leserinnen und Leser, verzeiht die vielen Rufzeichen in diesem Text, aber wie sonst könnte ich meine Freude über das Geschehen ausdrücken, gefangen in der schlichten Zeichensetzung einer Tastatur?]
Gerald Wirth, seines Zeichens schlichter Präsident der Sängerknaben, weist voller Stolz darauf hin, dass seine Schüler (Schülerinnen gibt es leider noch nicht) sogar zwei neue Stücke ins Repertoire aufgenommen haben. Es handelt sich dabei um eine Neufassung (!) des „Radetzkymarsches“ und um den „Banditengalopp“, zweifellos eine Anspielung auf die Hypo-Alpe-Adria, was die Modernität und Aktualität des Geschehens zweifellos noch mehr verdeutlicht!
Damit das alles international verständlich ist, nennt sich das Programm „A Tribute to Vienna“. Bleibt zu hoffen, dass die Lipizzaner harmonisch singen und die Sängerknaben den „Pas de Deux“ stilvoll hinlegen! Damit Österreich ein vollkommen neues Image in der Welt erhält!
PS: Aus inoffiziellen Kreisen wird berichtet, dass alle Besucherinnen und Besucher eine Schachtel Mozartkugeln bekommen, überreicht von wirklichen Hofrätinnen und Hofräten!