Sieben kurze Geschichten von Menschen, deren Leben sich verändert. Der Leseproben letzter Teil. Buch folgt im November 2014.
Magdalena erwartete ihn bereits und trank, besser gesagt: stürzte den Cocktail hinunter, als wäre sie soeben einer Wüste entronnen. Egon/Christian dachte verzweifelt darüber nach, was er ihr noch anbieten könnte. Glücklicherweise schien sie einigermaßen zufrieden.
„Möchtest du noch ein Glas Wein? Ich habe einen wunderschönen Riesling im Keller.“
Magdalena nickte erfreut und übergab ihm ihr Cocktailglas, während sie mit ihrer anderen Hand die Schokolade aus ihrer Hülle befreite.
Im Keller atmete Egon/Christian tief durch. Diese Frau vertrug zweifellos große Mengen an Alkohol. Er arbeitete sich die vier Stockwerke zu seiner Wohnung hoch. Magdalena lag auf der Couch, weitgehend unbekleidet. So war sie noch hübscher.
„Noch ein Glas Wein, dann darfst du mich genießen.“
Sie räkelte sich wohlig. Er tat, wie ihm geheißen, prostete ihr zwischendurch zu. Er schlüpfte aus der Hose, zog die Socken aus — immer schon ein für ihn sehr peinlicher Vorgang — und entledigte sich seiner Kleidung. Magdalena entfernte ebenfalls die restlichen Hüllen und lehnte sich vornehm zurück. Irgendwie geriet seine Erregung ins Stocken.
Magdalena sah ihn erwartungsvoll an.
„Alles in Ordnung?“
Egon/Christian nickte und begann sie zu liebkosen. Küsste sie auf den Hals. Sie kicherte. Ihre erotischen Zonen mussten sich an anderen Orten befinden.
Er wandte sich ihren Brüsten zu, ihrem kleinen Bauch, dem Nabel, den Oberschenkeln. Allmählich erwachten seine Lebensgeister. Magdalenas Atem ging gleichmäßig und tief. Als er sich von ihren Knien wieder hinaufarbeitete, bemerkte er, dass ihr Atem sehr tief ging. Und sehr regelmäßig. Ein leises Geräusch kam dazu, es erinnerte ihn an sein Schnarchen, von dem er ab und zu erwacht war. Die Erinnerung entpuppte sich als reales Geschehen: Magdalena hatte die Augen geschlossen, ihr Kopf war auf die Seite gefallen. Sie schlief einen seligen Schlaf.