Österreich verstehen – aber wie? Teil 2

Wiener Wunder

Wann wird Wien seliggesprochen?

Im ersten Teil dieses akademischen Kurses haben wir uns mit dem Familienunternehmen Habsburg beschäftigt und dem Hang der Nation Österreich zum Sado-Masochismus.

Heute gibt es einen Überblick über den Bereich Tageszeitungen als weit verbreitetes Verdummungsmittel – und zwar lange vor den unsozialen Medien.

 

 

Zeitungen

In Österreich erscheinen derzeit 14 Tageszeitungen. In der etwa gleich großen Schweiz 45 und in Deutschland 351.

Daraus kann man ableiten, dass Österreich nicht sehr gut informiert wird über den Lauf der Welt. Diese Vermutung ist berechtigt, denn zur geringen Anzahl von Tageszeitungen kommt noch die Konzentration auf wenige Titel hinzu.

Die Kronenzeitung wird von etwa 40 % der Österreicherinnen und Österreicher gelesen.           Umgerechnet auf die Einwohnerzahl ist „die Krone“, wie sie sich gerne selbst nennt, die größte Tageszeitung der Welt.

„Jedem Österreicher seine Krone“ verheißt daher ein Werbeslogan und tatsächlich setzt die Zeitung der Idee von Informationsvermittlung die Krone auf. Wenn etwa ein österreichischer (!) Wissenschaftler auswandert, dann ist die Krone empört:
Star-Immunologe geht nach Kanada – Ist Österreich too small für Sie, Herr Penninger?“

Wenn sich ein Sportler verletzt, ist die Krone entsetzt:
ÖSV-Youngster Hetteger erleidet Horrorverletzung!

Wenn eine Sportlerin behauptet, ein ehemaliger Trainer habe ein junges Mädchen vergewaltigt, dann weiß die Krone, wo die Unschuld wohnt:
So kämpft Charly Kahr gegen die Sex-Kampagne

Welche Auswirkungen der tägliche Konsum solcher „Meldungen“ hat, kann man sich vorstellen.
Dazu kommen weitere Druckprodukte, die an allen Orten zur freiwilligen Entnahme auffordern.

Hitlers Mord an Österreich

Ein Mörder war unter uns!

 

Dümmer geht ümmer

Es handelt sich um bunt bedrucktes Papier, das gratis verteilt wird und sich selbst als „Zeitung“ bezeichnet, etwa „heute“ und „Österreich“. Ja, es gibt ein bedrucktes Papier dieses Namens und das berichtet etwa über den Rottweiler Mauser, der mit dem Zug von Wien nach Salzburg entführt wurde. Ein Skandal sondergleichen, der alle Herzen erschüttert.

Noch erschütternder sind höchstens die Eigentumsverhältnisse an Österreichs Medien, sie entsprechen monarchischer Tradition: Zwei Familien haben das Zeitungsgeschäft fest im Griff, die Familien Dichand und Fellner.

Fleißige Kursbesucherinnen und –besucher kennen Eva Dichand bereits vom Lern-Video „Österreich verstehen – aber wie? Teil 1, die Frau ist bekanntlich in den Uni-Rat der Wiener Med-Uni eingezogen. Mit ihrem Mann gehören ihr die Kronenzeitung und das Gratisblatt „heute“.

Die Brüder Fellner hatten einst ein kritisches Schülermagazin namens „Rennbahn-Express“ gegründet, aber das ist lange her. Nun veröffentlichen sie mit „Österreich“ und online Portalen Inhalte wie PS-Rambo rast mit 191 km/h durch Wien oder Wir hängen Deutsche beim Biertrinken ab.

Die Falschmeldungen diverser österreichischer „Zeitungen“ werden auf der Website www.kobuk.at immer wieder aufgelistet, allerdings sind die meisten Österreicher noch nicht auf die Idee gekommen, die Macher dieser fake-news „Lügenpresse“ zu nennen.
Vielleicht, weil die Vorurteile eines großen Teils der Bevölkerung sich mit diesen Falschmeldungen decken?

Etwa dass Wien die „Einbrecherhochburg im deutschen Raum ist“, während die Stadt in Wirklichkeit zu den sichersten der Welt gehört?

Oder dass laut „Sicherheitsbericht 45,9 % der kriminellen Ausländer Asylwerber“ sind,  während die 45,9 % sich im Sicherheitsbericht auf die Aufklärungsquote aller gemeldeten Anzeigen beziehen?

Selbstverständlich wird immer wieder übr die katastrophalen Zustände für Autofahrer und die schrecklichen Öffis berichtet. Die Wirklichkeit sieht anders aus, das haben ausländische Zeitungen beschrieben – aber Ausländern traut man in Österreich prinzipiell nicht.

Umsteigen leichtgemacht

Wien – Vorbild für Europa? Typische Lügenpresse!

 

 

 

 

 

 

Das reicht als erste Information zum Zustand der österreichischen Medien, Schwerpunkt Zeitungen – eine weitere Analyse kann als Seminararbeit eingereicht werden!

Fachkompetenz von Teil 2

  • Ich verstehe, warum Österreicherinnen und Österreicher durch ihre Tageszeitungen die Welt nicht verstehen können.
  • Ich verstehe, dass die Zeitungslandschaft Österreichs eine Fortsetzung der Monarchie mit anderen Mitteln ist.
  • Ich verstehe, dass ich für das Verständnis des Landes noch einige Semester benötigen werde.

Eine wunderschöne Woche wünscht allen jedenfalls:
Erich Ledersberger