Platter ante portas

Wie gestern berichtet errang die ÖVP-Tirol einen haushohen Sieg über die restlichen Parteien: 60 Prozent stimmten für sie in Form der Alt-ÖVP unter dem über 60-jährigen van Staa und der Neu-ÖVP unter dem über 60-jährigen „Fritzl“ Dinkhauser, der den Herrn van Staa konsequent „Herr Staa“ nennt. Beide Herren gehören – in Tirol eine Selbstverständlichkeit – der ÖVP an und mögen einander weniger als unser Bundes- den Vizekanzler und umgekehrt.

Das macht aber nichts, denn Tirol ist ein Bundesland von Österreich und daher mindestens so seltsam wie Bayern.

Kein Wunder, dass die ÖVP mit der ÖVP eine Koalition eingehen wird, das ist sie bereits von Innsbruck so gewohnt, die Frage ist nur, wer Vorsitzender der Alt-ÖVP wird.
Der „Herr Staa“ hat ziemlich sicher ausgedient und große Chancen für den „Neu“anfang hat – Kakanien prophezeite es vor Monaten – der Wiener Innenminister Platter.

Frau Zanon, eine Frau und daher von vornherein für einen älplerischen Landeshauptmann (oder -frau?) denkbar ungeeignet, disqualifizierte sich selbst, indem sie sich als Nachfolgerin (!) des Herrn Staa anbot. Das tut man nicht und schon gar nicht frau. Es sei denn, frau steht am Südring, aber das ist selbst dort strafbar.

Daher bleiben nur mehr Frau Hosp, von der alle nur wissen, dass sie das Charisma eines Pepi Hickersbergers (Trainer der österreichischen Fußballmanschaft) hat und Güntha Platter, den alle Tirolerinnen als Schwiegersohn haben möchten, auch wenn sich das weder kirchlich noch physisch ausgehen wird.

Mit anderen Worten: Güntha Platter kommt zurück zu den roots, also Wurzeln und alle in Wien atmen auf. Eine Problemlösung der österreichischen Art, weil das Ergebnis feststeht: es wird sich nichts ändern. Und das wollen wir schließlich alle.

Und wer noch immer glaubt, dass österreichische Politik etwas mit Sach- oder gar Verstand zu tun hat, die/der soll sich die heutige ZiB 2 ansehen – irgendwo im Internet ist sie sicher zu finden. Herr Kalina erklärt in ihr, warum an allem die Anderen schuld sind.

Genug der Politik, schließlich finden derzeit wichtige Dinge statt, vor allem die EM im Fußball.

Eine so heilige Angelegenheit, dass hierher die Nachricht passt:
ein italienischer Bischof verweigerte einem Paar die Eheschließung.

Der Mann ist querschnittgelähmt und daher zeugungsunfähig. Somit eheunfähig, denn im Zentrum der christlichen Dogmen steht nicht die Liebe – das hat bloß ein gewisser Jesus gesagt – sondern die Vermehrung.

Schon in der Bibel steht bekanntlich:
„Seid furchtbar und vermehret euch.“

Und heute verliert im Fußball das katholische Italien gegen die protestantischen Niederlanden. Was das wohl zu bedeuten hat?

Am besten, Sie fragen unseren Silvio, den Berlusconi.

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