Liebe Freundys!

Das Engely

Das Engely

Manchen mag diese Anrede noch seltsam vorkommen.

Aber in Zeiten immer zahlreicher werdender gekränkter Minderheiten ist es schwer, es allen recht zu machen.
Hier ein Versuch!

 

 

Es reicht!

Mittlerweile haben sich so viele und unterschiedlich schwer zu lesende Anreden hervorgetan, dass eine einheitliche Regelung guttun würde. Von BürgerInnen über Bürger:innen zu Bürger_innen und Bürger/Innen zu Bürgerx und Bürger:_/Innen existiert derzeit ja ein großes Feld der Ungewissheiten.

Da hörte ich von dem Vorschlag des bekennenden Masochisten Phettberg, doch einfach das y für alle Geschlechter und Minderheiten zu gebrauchen! Aus Bürger:_/Innen oder sonst was werden einfach Bürgerys!

Wie schön das klingt, im Gegensatz zu dem derzeit gesprochenen Bürger-Innen, wobei zwischen den Bürger und den Innen eine Pause gemacht wird, die mich immer an einen Schluckauf erinnert.

Nach Phettberg gibt es demnach Konsumentys und Käuferys, Anwältys und Polizistys, ein gelungener und melodiöser Ansatz, etwa im Vergleich zu dem Vorschlag des Sprachforschers Hornscheidt, der zur Überwindung der (nach der Ledersbergerschen Rechtschreibreform) tschenderbezogenen Diskriminierung die Endung –ens vorschlägt.

Aus Käuferys werden bei ihm Käufens. Das klingt schon mal entsetzlich! Damit aber jeglicher Geschlechtsbezug eliminiert wird, möchte er gerne auch die Pronomen entsorgen, die schließlich noch immer auf ein, igitt, Geschlecht hinweisen. Es soll nicht mehr der Einkaufskorb heißen, sondern geschlechtsneutral ens Einkaufskorb.

Ein offenbar wenig durchdachter Vorschlag, der klanglich das Ende jeglicher Lyrik, also ens Lyrik bedeutet.

Wie poetisch dagegen der Vorschlag von Phettberg! Es geht einem das Herz auf, wenn wir geschlechtsneutral singen können:
Land der Bergys, Land am Stromy,
Land der Äck‘rys, Land der Domys,
Land der Hämm‘rys, zukunftsreich.
Heimat großer Kindys,
Volk, begnadet für das Schöne,
vielgerühmtes Österreich.
Vielgerühmtes Österreich.

Darum also die neue Anrede, kombiniert mit der großen Ledersbergerschen Rechtschreibreform, die sich durch heimatliche Aussprache fremder Wörter auszeichnet, damit auch den bildungsfernen Schichten die richtige Ausformulierung klar ist.

Aus Gender wird Tschender, aus dem Keynote Speaker der Kinot Spiker, aus der Life Balance die Laif Belenz und so weiter. Nun weiß das Menschy zwar noch immer nicht, was ein Kinot Spiker ist, aber es kann das Wort richtig aussprechen.

Ich hoffe, mit diesem Text einen wichtigen und produktiven Beitrag zu einer tschendergerechten Welt gemacht zu haben und weise noch darauf hin, dass durch die ständige Vermehrung von so genannten „Identitäten“ die Menschheit in immer zahlreichere Teile gespalten wird. Auf die wichtigste Spaltung, die in Arm und Reich, wird im Zuge dessen gerne vergessen.

Eine gute Strategie für Konservative, die Trumps ehemaliger Wahlhelfer Steve Bannon einmal ungefähr so zusammengefasst hat:
„Lasst sie weiter über Rassismus und Gender und das ganze Zeug reden. Dann kriege ich sie!“

„What if Steve Bannon is right?“, fragte ein Redakteur der New York Times daraufhin.

Und im Spiegel meint René Pfister:
„Die Linke wäre besser beraten, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren, statt sich mit der Frage zu verzetteln, wer am meisten Leid durch die Verhältnisse erfährt: Frauen, Latinos, Schwarze oder vielleicht doch Transgender.“

In diesem Sinn:
Der Frühling kommt!

Ihr/euer
Erich Ledersberger

 

PS: Vor einiger Zeit überraschte mich als durchaus übliche Nebenwirkung der Stammzellentransplantation eine Abwehrreaktion. Wie sich das anfühlt, beschreibe ich lieber nicht, aber ich erneuere meinen Aufruf zur Anmeldung in der Stammzellendatenbank!

Wer noch nicht 45 Jahre alt ist und relativ problemlos ein Leben retten will, melde sich doch bitte!

Hier einige Links mit grundlegenden Informationen in Österreich:
https://transplant.goeg.at/spenderzentren

Informationen zu Eignung und Vorgang:
https://www.meduniwien.ac.at/web/stammzellspende/

Und hier für Deutschland:
https://www.dkms.de/de/spender-werden

Ich verdanke mein Leben einem 27jährigen Deutschen, der mir seine Stammzellen gespendet hat. Mehr weiß ich von dem Mann nicht, vielleicht gelingt es mir 2022, mit ihm Kontakt aufzunehmen.

Es wäre schön, meinen Retter kennenzulernen. Falls er das will.

Bitte die Informationen weiterleiten, es gibt noch immer Menschen, die auf ihre Retterys warten!

 

4 Gedanken zu „Liebe Freundys!

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