Völlig abgesandelt!

Abgesandelt?

Abgesandelt?

2013 urteilte der damalige Präsident der Wirtschaftskammer Christoph Leitl so über Österreich. Als treuer Parteisoldat machte er dafür nicht die ÖVP, sondern die SPÖ verantwortlich.

0,2 Prozent Wirtschaftswachstum seien „eine Schande“.

 

Nur keinen Mindestlohn!

Denn das schädige den Wirtschaftsstandort, meinte er damals und seine Kollegin Fekter nickte zustimmend. Ich muss anfügen, dass Frau Fekter damals Finanzministerin war und so tat, als hätte sie mit der Regierung rein gar nichts zu tun, während Herr Leitl einige Jahre die Geschäftsleitung des familiären Unternehmens Bauhütte Leitl-Werke übernahm und dort, nehme ich an, um einen Monatslohn von weit unter 1.000 Euro gearbeitet hat.

Was würde der gute Mann zum heutigen Zustand von ÖVP-Österreich sagen?

In den unsozialen Medien twittert, instagramt und trollt sich eine junge Generalsekretärin zu großer Bekanntheit, indem sie etwa die Indexierung der Familienbeihilfe (ausländische Menschen zahlen zwar genau so viel Sozialversicherung wie inländische ein, bekommen aber zum Ausgleich weniger Geld) als ein „zentrales Integrationsvorhaben der ÖVP-Regierung lobt. Leider hob der europäische Gerichtshof dieses revolutionäre Sozialgesetz wieder auf.

Außerdem ist sie, wie ihre Partei, nona, gegen eine Vereinfachung für den Erwerb der Staatsbürgerschaft. „Wer als Zuwanderer die Staatsbürgerschaft erlangen will, muss einen Beitrag für die Gesellschaft leisten.“

Auf die Frage, was sie selbst dafür geleistet hat, Österreicherin zu sein, wusste sie bei einem Interview leider keine Antwort.
Überhaupt haben Interviews mit ÖVP-Politikerinnen und Politikern immer einen immensen Unterhaltungswert.

Der neue Bildungsminister Polaschek etwa wusste auf die Fragen eines Journalisten in der ZiB2 stets nur eine Antwort: „Das müssen wir uns erst anschauen.“ Der Satz wird in den nächsten Jahren eine bedeutende Rolle in diversen Satiresendungen spielen.

Frau Mikl-Leitner, Landeshauptfrau von Niederösterreich, schlug als ganz private Konsumreduzierung vor:
„Man muss zum Beispiel nicht zehn Ballkleider haben. Es genügen auch drei.“

Dummheit oder Plan?

Die Erregung auf diversen Plattformen ist jedes Mal immens und viele Menschen empören sich stunden- und tagelang. Es wird hin- und hergepostet, allmählich folgt auf den Zorn die österreichische Lösung: Es werden Witze konstruiert. Das ist lustig, aber leider ohne Folgen für die Politik.

Und da stellt sich die Frage:
Machen Frau Mikl-Leitner und Herr Nehammer samt ihrem Gefolge das aus Dummheit? Oder steckt dahinter ein Plan? Etwa die Bevölkerung abzulenken mit humorigen Tätigkeiten?

Kanzler Nehammer, der vor einigen Wochen mit dem Nord-Korea-Ergebnis von 100 Prozent zum Anführer der ÖVP gewählt wurde, telefoniert auch emsig mit Putin und Erdogan. Kein Mensch weiß, warum, aber der Mann ist wieder in den Medien.

Seine bisherigen Erfolge konzentrieren sich auf die Abschiebung von jungen Mädchen und Afghanen.
„Wir müssen so lange abschieben, wie es geht.“ Denn „es gibt keinen Grund warum ein Afghane jetzt nach Österreich kommen sollte.“

Genau! In Afghanistan ist es nämlich mindestens so gemütlich wie in Grado und dorthin wollen zu Pfingsten viele Österreicher fliehen. Also reisen. Nach Serbien wiederum muss auch eine Vorzugsschülerin reisen und bekommt ein dreijähriges Einreiseverbot nach Österreich, damit sie hier nicht die Matura absolvieren kann. Gleichzeitig wirbt der Außenminister dafür, dass Serbien EU-Mitglied wird.

Konkurrenz bekommt unsere Witz-Regierung samt Teams zwar von Boris Johnson, der Asylwerber nach Ruanda ausfliegen lässt, aber die Idee hatte Kurz-Kanzler Kurz schon vor Jahren.

Österreich bleibt unter ÖVP-Führung weiterhin das kuriose Land in den Bergen. Oder eher: hinter den Bergen.