Be Berlin! Oder so

Nein, nicht „bäh! Berlin“, sondern „be“ im  Sinne von „bi“ und damit eine Anspielung auf die vielfältige Sexualität der Stadt. Dort ist man alles, auch bi. Wichtig ist die Betonung.Im Werbefilm („image spot“) sprechen zwei Japanerinnen vom Sein des kleinen Bären, indem sie „bi bärli“ ins Mikrofon flüstern. Andere bringen die Wörter fast ins Bibbern: „bibberlin“. Und ob es „Börlin“ oder „Bärlin“ heißt, ist den meisten erst klar, wenn jemand es ihnen vorspricht.

Das macht nichts, denn alles ist Absicht. Berlin ist international und der Bürgermeister findet den Spruch ebenso, weil man ihn nicht nur in Deutschland versteht. Das meint er hoffentlich ironisch, denn erstens verstehen 40 Prozent der Deutschen kein Englisch und zweitens sprechen viel, viel mehr Leute chinesisch.

Aber darum geht es nicht: Hauptsache ist, dass man sich artig der amerikanischen Kultur unterwirft.

Vor einigen Jahrzehnten sagte ein gewisser JFK im Westteil der Stadt noch „Ich bin ein Berliner“ (deutsch gesprochen!),  um westliche Solidarität mit Deutschland in Worten zu zeigen.

Heute biedern sich Werbefachleute und Bürgermeister von ihrer Heimat aus mit amerikanischem Denglisch der „weiten Welt“ an.

Warum nicht gleich „Beep Berlin“? Würde den Inhalt der Werbekampagne ordentlich aufpeppen!

Ein Gedanke zu „Be Berlin! Oder so

  1. Johannes Hampel

    Wobei dieses lustige “Bibberlin” (zu betonen auf der ersten Silbe, im Gegensatz zum Englischen) ja auch als “seid berlin” übersetzt werden könnte. Das wäre der Gipfel an Merkwürdigkeit. Es gibt sogar eine Website http://www.beberlin.de – seit März 2007. Prima Recherche im Vorfeld – wird es jetzt einen Markenstreit geben?

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