Jürgen Flimm brachte es auf den Punkt: Reiche sind deshalb reich, weil sie intelligent sind.
Der gute Mann weiß offensichtlich nicht, dass Reichtum auch vererbt werden kann, aber sei’s drum – er findet es super, wenn die reichen Intelligenten ordentlich zahlen, um teure, also nach der Flimmlogik intelligente Kunst in Salzburg zu sehen.
Auf diesem Niveau unterhielt sich heute der ehemalige Intendant des Hamburger Thaliatheaters auf Ö1 im sogenannten Künstlerzimmer mit sich selbst. Er habe es in seinem Leben nie verstanden, warum manche meinen, die Reichen seien dumm und die Armen gescheit.
Und was er nicht versteht, kann nur dumm sein, weil Flimm schließlich intelligent, weil reich ist.
Oder so.
Als weitere Beweise für die Intelligenz der Reichen führte er an, dass er selbst Menschen kenne, die ein Chanelkleid trügen. Da wurden selbst die armen Hörerinnen und Hörer vor dem Radio, also die Dummen, sprachlos. Die reichen Intelligenten aber freuten sich über einen so intelligenten Befürworter ihres Reichtums.
Finde ich gut, diesen Kommentar! Habe die Sendung auch gehört und mich ziemlich darüber geärgert, wie präpotent sich dieser Theatermann gegeben hat. Vor allem wie er die Frage der Reporterin beantwortet hat. Die hatte nämlich gar nichts von Dummheit der Reichen oder so gesagt. Der wollte da einfach sein Statement abgeben. Dabei hatte ich immer gedacht, der kommt doch eher aus der linken deutschen Theaterszene, so ein altachtundsechziger oder so. Aber wo der Mamon winkt, da ist kritisches Denken gleich mal vergessen.
Helmut Schiestl