CSU und ÖVP

Die í„hnlichkeit der Wahlergebnisse in Bayern und Österreich ist von niemandem zu übersehen, abgesehen von alten Betonierern wie Schüssel, Bartenstein und Schützenhöfer.In Bayern sackte die CSU von 60 Prozent auf 43 Prozent, das ist ein Verlust von nahezu 30 Prozent ihrer Stimmen. In Österreich verlor die ÖVP 25 Prozent, also ein schlichtes Vierte(r)l!
In Tirol waren es sogar mehr als 27 Prozent. Kein Wunder, hatte der „frische“ Landeshauptmann doch als eine der ersten Aktionen seine gefährlichsten Konkurrenten sofort ausgeschaltet. Dass die beiden noch dazu Frauen sind – Frau Zanon und Frau Hosp – wirft ein erklärendes Licht auf die „neue“ Landespolitik.

Wie gewohnt klammern sich da und dort die alten Herren an die Macht. Der Unmut denkender Mitglieder wird größer, es besteht also die geringe Hoffnung, dass in CSU und ÖVP jene bürgerliche Schicht sich Gehör verschafft, die bisher schwieg. Wohl um den „erfolgreichen“ Kanzler Wolfi Schüssel zu schützen.

Der galt lange Zeit als „Drachentöter“, der den Kärntner Hauptmann aus dem Bärental erlegt hatte. Mit dem Ergebnis, dass dem Drachen ein zweiter Kopf wuchs und beide gemeinsam zur beinahe stärksten Partei des Landes aufstiegen.

Jörg Haider und H(umoris) C(ausa) Strache, die Drachen aus der Asche, um im Bild zu bleiben.

Ob der Wechsel in der ÖVP-Politik tatsächlich stattfindet, weiß derzeit niemand. Der neue starke Mann, Joschi Pröll, in allen Ehren, aber die Betonierer haben schon „neue“ Ideen: eine Koalition von Schwarz-Orange-Grün ist im Gespräch.

Wer den Hang zum Suizid in diesem Land kennt, hält diese Schreckensvision für nahezu verwirklichbar. Das Ergebnis lässt sich leicht vorhersagen: Stimmenverluste für Schwarz und Grün.

Aber der Reiz für ein kurzes Machterl ist, wie schon Nestroy wusste, nicht zu verachten. (Siehe das Theaterstück „Freiheit in Krähwinkel“.)

Und viel hat sich Österreich noch nicht entfernt von Krähwinkel.
Hier ist man  noch „fern von Europa“ – siehe das Buch von Sepp Schluiferer.

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