Das kuriose Land

Europäische SolidaritätZurück vom großen kuriosen Land ins kleine: eine Reise von Deutschland nach Österreich.

 

 

 

Deutschlands Qualitätsanspruch wird geringer. Der Flughafen Berlin will und will nicht fertig werden und auch DER Exportschlager unseres Nachbarn, Waffen jeglicher Art, halten dem Anspruch „Made in Germany“ immer seltener stand.

Ein Gewehr namens G36 — keinesfalls zu verwechseln mit der G47, der Gruppe 47! — verfehlt leider sein Ziel, andere Menschen. Das liegt angeblich an der Hitze. Über 22 Grad Celsius trifft der Schütze/die Schützin den Feind/die Feindin — Herrgöttin/Herrgott, das Gendern geht mir manchmal sehr auf die Nerven.

Jedenfalls:
Das supertolle Gewehr ist in nördlicher Hitze nicht einsetzbar. Und auch sonst nicht, angeblich entwickelt eine Kugel bereits so viel Wärme, dass unbescholtene Bürger und —innen Glück haben, wenn sie den Einsatz unverletzt überleben.

Glücklicherweise gibt es dennoch Interessierte, siehe Foto.

Du, glückliches Österreich, errichte Auffanglager!

Was wollte ich gleich schreiben? Achja, Neues aus dem kleinen kuriosen Land.

Kaum in Österreich (= Kakanien) angekommen, hörte ich von der Idee der InnenministerIN Mikl-Leitner (hier muss ich nicht gendern, es handelt sich tatsächlich um eine Frau):
Sie schlägt für die Lösung des Flüchtlingsproblems vor, in Nordafrika „Aufnahmelager“ zu errichten.

Dort könnten politisch Verfolgte sich anstellen und sich um ein Asyl in Europa bewerben.

Etwa in Libyen.

Dort herrscht ohnehin so viel Terror, dass sich niemand anstellen wird.

Gute Idee!

Auch Herr Strache ist begeistert.

Wer einwendet, das sei Zynismus in Reinkultur, dem/der sei gesagt: Das ist Politik einer Klasse, die kein Mitleid kennt mit hilflosen Menschen. Das führen diese Herren und Damen bloß sonntags aus, wie einen Hund zum í„ußerln.

In Wirklichkeit kennen sie nur ein Gebot: Das des Dschungels. Der/die Stärkere überlebt. Die Schwachen sollen sterben. Das nennen sie intern dann „natürliche Auslese“.

Offiziell sind man und frau bekümmert und fordern „rasches Handeln“ , vor allem auf der „operativen Ebene“ oder gründen eine österreichische Initiative „Leben retten“, die hübsche Formulierung für die Errichtung von EU-„Auffanglagern“ in Afrika.

So viel Unsinn ist schwer zu ertragen, darum schlage ich die Zeitung auf.

Das beruhigt nicht.

Ich bin so viele!

Mindestens zwei.

In Österreich ist das politisch gerne gesehen. Mitglieder der Regierung empören sich hier sozusagen gegen sich selbst.

Anderswo wird das Schizophrenie genannt, hierzulande ist es Alltag.

Nehmen wir zum Beispiel unsere Frau InnenministerIN.

Genau: jene Frau, die Auffanglager in Libyen möchte.

Die Dame ist nicht nur MinisterIN, sondern auch VertreterIN der ArbeitnehmerInnen der ÖVP, das ist eine Gewerkschaft österreichischer Version.

Als MinisterIN segnet sie Gesetze ab, die sie als GewerkschafterIN ablehnt.

Die österreichische Regierung hat beschlossen, dass ab 2016 arbeitende Menschen weniger Steuer bezahlen sollen. Das Geld dafür muss von irgendwo herkommen.

Von den Reichen?

Klarerweise nicht. Eine Vermögenssteuer kommt für die ÖVP nicht in Frage, daher bückt sich die SPÖ (bei den letzten Wahlen noch stimmenstärkste Partei) vornehm und lässt die Reichen machen, was sie wollen.

Österreichs aufgeblähte Verwaltung (man glaubt hierzulande noch immer, Österreich sei ein großes Reich) auf ein menschliches Maß reduzieren?

Aber hallo!

Die Innenministerin Mikl-Leitner protestiert gegen die von ihr beschlossenen Maßnahmen energisch!

Dieser Vorgang ähnelt zu 150 Prozent jener EU-Politik, die den Menschen im zuvor von den europäischen Staaten ausgebeuteten Afrika helfen will — und leider keinen Platz hat für die Menschen.

Wir wollen gerne, aber sie lassen uns nicht!

Wer immer das ist.

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