Unsere österreichischen Werte: die individuellen!

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Medizinalrat Hofrat Mag. Dr. Hase mit Gattin

Heute setzen wir die „österreichischen Grundwerte nach Maslow“ mit dem vierten Teil fort: den individuellen Grundwerten. Maslow unterscheidet hier zwischen mentaler und körperlicher Stärke und dem Bedürfnis nach Ansehen.

Das ist teilweise problematisch.

 

 

Körperliche Stärke

Worum es sich bei körperlicher Stärke handelt, ist allen klar: um Muskeln. Frauen sind auf diesem Niveau (= Level) noch etwas benachteiligt, aber sie arbeiten intensiv an einer Gleichstellung.

Beispielsweise durch eine Sportart namens „Roller Derby“, in der je fünf Kämpferinnen einander auf Rollschuhen aus der Bahn werfen.  Wichtig ist dabei die „Jammerin“, eine österreichische Idealfigur, aber nur dann, wenn das Wort falsch ausgesprochen wird.

Richtig heißt die Dame „Tschemmerin“ und sie macht die Punkte während des Spiels. Vier der Gegnerinnen hauen währenddessen so gut es geht auf die Tschemmerin ein, die nicht jammert, sondern von ihrem Team beschützt wird.
Selbstverständlich werden dabei auch die Ellbogen eingesetzt!

Erinnert irgendwie an das weitgehend von Männern dominierte Football (= Fuhtbohl). Dort läuft mann allerdings noch auf Schuhen ohne Räder.

Wichtig sind in beiden Bewegungsspielen Muskeln, Schlagkraft und Helme, wichtige Grundwerte, wie sonst kann Europa eine Festung werden, wie es unsere Frau Innenministerin so energisch vorschlägt!

Schwieriger wird es bei der zweiten Unterkategorie.

 

Mentale Stärke

Es handelt sich dabei um irgendwie geistige Kräfte wie das Denken. Das funktioniert bekanntlich nicht ohne Sprache und Schrift.

An diesen Kenntnissen happert (= mangelt) es bei uns ein wenig. Auch bei der neuen Untersuchung zum Thema Lesekompetenz geht Österreich, trotz sehr hoher Bildungskosten, nicht als Sieger vom Platz. Im Gegenteil: 70 Prozent der Zehnjährigen erreichen im Bereich „Schreiben“ nicht die vorgegebenen Standards.

Mit anderen Worten, liebe Leute: Mentale Stärke ist nicht so wichtig, kann als österreichischer Grundwert etwas vernachlässigt werden.

Denkt einfach mit dem Herzen!
Bummbumm, bummbumm, dummdumm, dummdumm.

 

Bedürfnis nach Ansehen

Ein viel wichtigerer, ja entscheidender Grundwert für das Leben in unserem schönen Land ist das Ansehen, auch Prestige genannt. Zur Befriedigung dieses Wertes gibt es in Österreich zum Beispiel jede Menge an Titel und auch Fernsehsendungen wie die Seitenblicke, finanziert von der heimischen Bevölkerung.

Grundsätzlich gilt:
Jede Österreicherin/jeder Österreicher hat ein Grundrecht auf einen eigenen Titel.

Jede Lehrerin hier wird Professorin genannt, jeder Caféhausbesucher als Herr Doktor angesprochen. Beides hat nichts mit einer universitären Ausbildung zu tun, sondern ist Kennzeichen einer nachhaltigen Wertschätzung.

In einer groben Übersicht gab 2008 ein Abteilungsleiter des Wissenschaftsministeriums das Buch „Titel in Österreich“ neu heraus. Darin werden 900 Titel aufgelistet, von der „Obersonderkindergärtnerin“ bis zum „Majorveterinär“.

Daraus lässt sich die Wichtigkeit dieses Grundwertes ableiten, allerdings nur im beruflichen Leben. Privat, also in der eigenen Wohnung oder im eigenen Garten, möchten weder die Frau „Baurätin honoris causa“ noch der Herr „Militärsuperintendent“ als solche angesprochen werden.

Unter uns sind wir alle gleich.
Naja.
Weitgehend.
So ganz genau wollen wir es mit der Gleichheit aller Menschen auch nicht nehmen.

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