Das Attentat – Satz 144 – 170

Er hatte alle Vorbereitungen getroffen, nüchtern die Chancen für das Gelingen eingeschätzt. Das Risiko war gering. Wer sollte einen Verdacht haben? Gegen ihn, den Gewertschätzten, den Inhaber eines Titels, einer Urkunde? Welche Folgen hatte er zu befürchten? Seinen Tod?

Keinesfalls. Alles war eine Sache der Konzentration und Planung. Niemand wusste von seinem Vorhaben. Der Einzeltäter ist der Masse überlegen. Wie Franz Fuchs. Oder Theodore Kaczynski.

Helga konnte sich einer leichten Nervosität nicht erwehren, als sie bei Hartmut klingelte. Er wohnte seit geraumer Zeit wieder bei seiner Mutter, die ihm als Vorwand diente, niemanden zu sich einzuladen. Helga war einer der wenigen Menschen, die ab und zu auf ein Glas Wein zu ihm durften. Seine Mutter öffnete.

„Ist Hartmut da? Ich möchte ihn kurz sprechen.“

Die Mutter blickte sie irritiert an. Sie litt an Altersdemenz, was in ihrem Fall sicher ein Glück war.

„Wen wollen Sie sprechen?“, wiederholte sie dumpf. „Hartmut ist in Afrika. Oder im Keller. Er ist in letzter Zeit immer dort. Was er wohl dort macht? Die Elefanten sind doch draußen!“, schloss sie nachdenklich.

 

Zitat aus:
Ich bin so viele

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