„Der Aberglaube blüht

Jesus auf der Innbrücke

Jesus auf der Innbrücke

gefährlich ins Gemüt.“ Diese zwei Zeilen aus Wolf Biermanns Lied „Kuckuck“, das er 1975 schrieb, passen gut in unsere Zeit.

Das Lied handelt vom Verlust einer Liebe. Heute steht allerdings auch die Vernunft ziemlich verloren da.

 

 

 

Der Glaube kann Berge versetzen!

Der Satz wurde wissenschaftlich bisher nicht bewiesen, sicher ist allerdings, dass der Glaube große Geldmengen versetzen kann. Der „Energie-Schutzring“ um ein Wiener Krankenhaus ist dafür nur ein Beispiel.

Das passt der derzeitigen Regierung gut ins Konzept,
Wien ist schließlich für Schwarz-Blau-Türkis die Ursache allen Übels, das hat dort seit dem austrofaschistischem Ständestaat Tradition. Allerdings scheint sich auch an anderen Orten der Glaube, der laut einer Volksweisheit bekanntlich nichts weiß, durchzusetzen.

Die interessante Website „addendum“ – finanziert  von Herrn Mateschitz = Red Bull, jeder Milliardär hat heutzutage aus guten Gründen eine Art Zeitung – berichtet über einen geschäftstüchtigen Installateur, der „Zauberwasser auf Kosten der Steuerzahler“ herstellt.

Der Mieter einer Wohnung der gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft „Austria“ in Niederösterreich wunderte sich, dass im Haus für eine „Wasserversorgung und -aufbereitung“ € 18.850,00 investiert wurden. Sie fanden sich in der jährlichen Betriebsabrechnung als Kosten, die auf die Mieter aufgeteilt wurden.

Es handelt sich dabei um ein Nirosta-Stahlrohr, das von ayurvedischen Ölen umgeben ist und daher, logisch, im vorbeifließenden Wasser ‚Störinformationen‘ löschen“ soll. Das hätten, wie der Vorstand der Wohnbaufirma erwähnt, namhafte Institute wie das TGM und die HTL Hollabrunn bewiesen.

Die genannten Institute sind Schulen und distanzieren sich auf Nachfrage von solchen „Beweisen“, es habe dazu keine wissenschaftlichen Untersuchungen gegeben.

Das Wunder in Wien

Das Wunder in Wien

Schule schützt vor Strahlen

In Gerasdorf gab man es billiger: Dort durfte ein Unternehmen an einer Schule Aufkleber für Handys verteilen, um die Benutzerinnen und Benutzer vor bösen WLAN-Strahlen zu schützen.
Was für die Schule gratis war, kostet (gut)gläubige Menschen € 25,00 für einen Aufkleber auf ein Handy. Für Familien gibt es ein Sonderangebot, das „Family-Pack“ mit sieben Stück kostet bloß € 148,00.

So gesehen ein Schnäppchen für alle, die sich vor Strahlen fürchten.

Aber nützt das alles etwas?

Zumindest den Eigentümern des Unternehmens, schließlich kann der Hinweis darauf, dass eine Schule die Pickerln verteilten lässt und damit Schülerinnen und Schüler schützt, nicht schaden.

Die Donau-Universität Krems fand allerdings gemeinsam mit „medizin-transparent“ keinen Hinweis, dass das Pickerl irgendetwas bewirkt – abgesehen vom Glauben daran, der ja den einen oder anderen Berg versetzen kann.

Heilung?

Heilung?

 

Wissenschaft? Geh pfui!

Überprüfbares Wissen – also Wissenschaft – ist derzeit ein Auslaufmodell. Sogar die ZEIT interviewt einen gewissen Stefano Mancuso, um mit ihm über das Spielverhalten von Sonnenblumen zu plaudern.

Dass Blumen ein Gedächtnis haben, ist angeblich schon lange bekannt, aber dass sie auch miteinander spielen, gehört zu den eher neuen Erkenntnissen der, naja, wie soll ich sagen? Ach ja: der neuen Religionen.
Die sprießen aus allen Poren einer ratlosen Gesellschaft, die nach Halt sucht.

Der Wurstel

Der Wurstel

In diesem Sinn lasst uns alle auf Holz klopfen, drei Mal über Schulten spucken und wenn möglich bei Vollmond ein Hufeisen nach hinten werfen, auf dass alles gut bleibt!
Dabei unbedingt darauf achten, dass nieman hinter euch steht!

Frohe Ostern euch allen
ihr/euer Erich (Ledersberger)

PS: Bei Beschwerden bitte diesen Briefkasten verwenden

Beschwerdekastn bei diversen Problemen

Beschwerdekastn bei diversen Problemen