Influencer – jetzt neu!

Influencer

Influencer

Neulich habe ich beschlossen, etwas ganz Neues zu unternehmen: Ich werde Influencer. Davon gibt es schon sehr viele, aber ich werde eine Nische abdecken: Ich werde Senior Influencer.

Vorläufig. Wenn ich mega-erfolgreich geworden bin, schreibe ich ein Buch über das Elend der Influencer. Warum? Lesen Sie weiter!

 

Volatiles Geschäftsmodell

Seit die Anzahl sinnvoller Arbeiten steil nach unten geht, steigt jene der sinnlosen ebenso steil an. Vom Promi über Key Note Speaker bis zu Diversity Manager, der Phantasie für neue Geschäftsmodelle sind keine Grenzen gesetzt.

Vermutlich gibt es irgendwo auch ein Start-Up-Unternehmen, das auf Wunsch neue Berufe generiert, die sich durch absolute Sinnlosigkeit auszeichnen, aber Geld bringen.

Der ‚Influencer‘ ist möglicherweise bereits ein Auslaufmodell, aber ich dachte, einen Versuch ist er wert.

 

Business Plan

Als zukünftiger Influence-Unternehmer brauche ich glücklicherweise kaum Bargeld, aber ein ‚executive summary‘ kann nicht schaden.

Laut Gründerservice der Wirtschaftskammer Österreich   geht es darum, ‚dem Leser einen raschen Überblick über das Gesamtvorhaben (zu geben) und soll zur weiteren Beschäftigung mit Ihrem Projekt animieren. Stellen Sie hier die Kernaussagen des Businessplanes und die Schlüsselzahlen kurz, knapp und für die Leser interessant dar. Sie erhalten damit einen ersten Einblick in das Unternehmen und dessen Zielsetzungen. Das Executive Summary ist daher von besonderer Bedeutung‘.

Wohlan!

 

Executive Summary

Österreich wird bekanntlich immer älter. Derzeit sind etwa 20% aller hier Lebenden über 65 Jahre alt, das sind etwa 1,7 Millionen. Sie möchte ich mit meinem Account erreichen.

Sollte es die neue Regierung nicht schaffen, die medizinische und pflegerische Versorgung drastisch zu reduzieren, wird der Anteil der Alten bzw. euphemistisch Senioren weiter steigen.
Bei der politischen Stärke der hiesigen Seniorengemeinschaften ist zu erwarten, dass auch das Vermögen der Alten versus Senioren weiter steigt, während die Jungen (alle bis etwa 50) sich um ihre Arbeitsplätze und Altersvorsorge Sorgen machen müssen und als Influence-Taker weitgehend ausfallen.

Außerdem habe ich vor, kurz nach Erreichen eines vermuteten Influence-Maximums ein Buch zu veröffentlichen, in dem ich belege, warum mein Unternehmen gesellschaftlich negative Auswirkungen hat.

Als Vorbild nehme ich mir eine junge Influencerin, deren Namen ist vergessen habe, die aber ein großer Heuler im Internet war. Im Mittagsmagazin berichtete sie neulich, dass influencen ganz schlecht ist und womöglich den Tod bringt.
Darüber hat sie jetzt ein Buch geschrieben, und hofft, dass sie damit mindestens so viel verdient wie mit dem Influencen.
Die Vorgangsweise erinnert an jene Virus-Produzenten, die später Antivirus-Programme schreiben. Egal, Hauptsache erfolgreich!

Wichtig für Influenza Influencer ist es, sich bei Instagram anzumelden. Weil ich das bisher vermieden habe, ist es kein Wunder, dass ich keine Folger (= follower) habe. Das soll sich jetzt ändern. Ich melde demnächst einen Instagram-Account an!

Für alle Millionen Seniorinnen und Senioren, die bisher auf Ratschläge zu den Themen Zahnersatz, Rollator, Spitalsaufenthalte oder Windeln auf Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen waren.

Bis bald
herzlichst euer
Erich Ledersberger

 

PS: Oder soll ich doch Heiler werden? Scheint auch ein tolles Geschäftsmodell zu sein!
Mehr dazu demnächst, wenn es mit dem Influencen nicht klappen sollte.