Spontananfrage

Das Wort „Spontananfrage“ hat gute Aussichten, am Ende des Jahres einen Stockerlplatz zu ergattern. Damit wir nicht vergessen:Vor einigen Wochen hat die deutsche Regierung eine DVD mit Steuerhinterziehern gekauft. Möglicherweise nicht ganz legal, jedenfalls sind auf der Scheibe viele Verdächtigte und mittlerweile betragen die Strafzahlungen und Rückzahlungen durch Selbstanzeigen der Betrüger, die sich noch schnell gemeldet haben, bereits über 20 Millionen Euro.

Nun sind, das wusste man bald, auf dieser DVD auch Menschen genannt, die Österreichs Finanzämter sehr interessieren. Also interessieren sollten.

Denn ganz im kakanischen Sinn haben zwar elf Länder bereits in Deutschland um Rechtshilfe angefragt – nur Österreich ist nicht dabei.

„Da genügt eine Spontananfrage“, äußerlte sich ein Beamter im Radio.

Und spontan sind wir ganz selten. Das sagte  er zwar nicht dazu, meinte es ganz sicher so.

Peinlich, peinlich. Darum sprang der Finanzminister wie ein Held aus dem Busch und sagte ganz ernsthaft, dass man natürlich sofort und jederzeit und überhaupt auf der Stelle, also wenn da etwas, das müsse man sofort. Und zwar, klar und wahr und…

Spontan halt.

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