Fußball

Wenn Fußball analysiert wird, dann ist das natürlich Männersache. Ob ZDF oder ORF oder ARD: Überall wird sachlich analysiert von Männern, die von einer Halbzeit konditionsmäßig höchstens drei Minuten durchhalten würden. Aber das ist „nicht Sache“, wie wir Deutschösterreicher sagen. Es geht um Experten.
Und was sagen uns diese?

Zum Beispiel beim Spiel Brasilien gegen Japan der deutsche Reporter:
„Die Brasilianer spielen aus dem Bauch heraus.“
Tja, wer hätte das gedacht?
Dabei fiel kein einziges Tor mit dem Bauch, sondern bloß mit dem Kopf. Allerdings von einem ziemlich bauchlastigen Menschen, nämlich Ronaldo. Aber der ist bei der deutsch-österreichischen Analyse nicht gefragt.
Der Kopf, meine ich natürlich.

Sehr sympathisch allerdings Herr Hickersberger. So fernsehtauglich kann kaum jemand die Stirn runzeln, wenn man von Bruno Kreisky, der leider tot ist, absieht. Hier wird klar: es geht um Weltbewegendes.

Noch spannender der Herr der Fälle, unser aller Schneckerl, der Prohaska.(„der erinnert mich an unserem Müller.“)
„Wir schaun sich das jetzt an“, sagt er und schreitet müde zu einer Superanimation mit 3-dimensionalen Spielern. Dort erklärte er, warum ein Tor gefallen ist oder nicht, während der Herr Redakteur mit offenem Mund zuhört.

Die Sportreporter des ORF schaffen es sogar chauvinistisch zu sein, ohne dass Österreich teilnimmt (beim Spiel Frankreich gegen Togo):
„Nicht einmal gegen die zum Teil dritt- und viertklassigen Fußballern aus Togo gelingt den Franzosen ein Tor.“ (ORF)
Ja, die Franzosen können halt nicht mithalten mit den österreichischen Spielern. Die hätten Togo zugeballert, dass alle sich gewundert hätten. Schade, dass wir die Teilnahme nicht ge-schafft haben. Und schade, dass Togo nicht zu Europa gehört. Dann hätten wir es ihnen 2008 gezeigt!

Da sind wir nämlich dabei, daran hindern uns nicht einmal zweitklassige Fußballer aus England oder Portugal.

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