Museum Mistelbach

In Mistelbach gibt es ab dem 24. Mai 2007 ein Museum für Hermann Nitsch! Diese Sensationsmeldung geistert dieser Tage durch Österreichs Medien. Manche werden nicht wissen, wer Herrmann Nitsch ist, viele nicht, worum es sich bei Mistelbach handelt. Beides ist entweder einfach oder gar nicht zu erklären. Beginnen wir mit dem Einfachen.

Mistelbach liegt „im Herzen des Weinviertels“ und hat daher eine eigen Homepage. Die öffnet sich mit einem Eingangstext, den man schnell lesen muss, weil unvermittelt ein unübersichtliches Bild erscheint, das alle Aktivitäten der Gemeinde zusammenfasst.

Am 26. Mai 2007 tagt in Mistelbach (merken Sie sich diesen Namen, sonst hat das MZM keinen Sinn!) um 14 Uhr der Pensionistenverband im Restaurant Diesner mit dem Thema „Kegeln“. Danach geht es um 18:00 Uhr weiter mit dem Treffen der „Selbsthilfegruppe für Menschen mit Tinnitus, Hörsturz und Morbus Meniere“.

Schon eine halbe Stunde später, um 18:30 Uhr, ist von der Gebietskrankenkasse Niederösterreich der Workshop „Entspannung leicht gemacht“ angesagt.

Kurz gesagt: in Mistelbach ist immer etwas los!

Am 24. Mai jedenfalls die Eröffnung des MZM, des Museumszentrums Mistelbach, das sich ganz Hermann Nitsch widmet.

Das MZM ist „das flächenmäßig größte monografische Museum in Österreich“. So heißt es stolz auf der Museumsseite im Internet und bekanntlich kann dieses nicht irren.

Herrmann Nitsch, heißt es dort, „weist Verbindungslinien zum Wiener Aktionismus auf, dessen Initiator der Künstler war.“

Und damit alles klar wird: „Inspiriert durch den Tachismus und den abstrakten Expressionismus beschäftigt sich Hermann Nitsch in den späten 50er und frühen 60er Jahren mit Malerei und veranstaltet zum Teil gemeinsam mit Otto Mühl und Adolf Frohner „theatralische Malaktionen“, in denen die sogenannten Schüttbilder entstehen.“

Wer noch nicht verstanden hat, worum es geht, darf sich auf der Homepage des MZM durch viele Sätze quälen, um am Ende festzustellen: alles nicht so einfach. Aber immerhin, es gibt bereits eine Kunstvermittlung im Museum und Sonderprogramme für Pfingsten und danach.

Und bald wird alle Welt Mistelbach kennen!

Hoffentlich.

Ach so. Wo bleibt das Komplizierte, werden Sie fragen.

Ehrlich gesagt ist die Welt oft einfacher als sie scheint: Kunst ist zum Beispiel Kunst und Geld ist jedenfalls Geld. Am besten ist daher jene Kunst, die Geld bringt.

Ob in Mistelbach, Paris oder Wien bleibt sich letztlich egal.

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