Rachefeldzug an Innsbrucks Uni!

Tirols Medienlandschaft ist geprägt von einem Niveau, das die Kronenzeitung in die Sphären einer Qualitätszeitung rückt. Neben einem Monatsmagazin der Landesregierung („Innsbruck informiert“ mit Fotos der Bürgermeisterin samt Todes- und Hochzeitsanzeigen) landet auch „Das Stadtblatt“ im Briefkasten. Darin stehen die gesammelten Ungeheurlichkeiten der Woche, zumindest jene, die von der Redaktion dazu gemacht wurden.

Der Widerwille der „JournalistInnen“ gegen das Schreiben leuchtet aus jedem Satz der Zeitung. Aber, Arbeitsplätze sind rar, man und frau beißen sich durch und „berichten“.

„Bauer ortet Rachefeldzug!“
heißt es in der neuen Ausgabe des geduldigen Papiers. Damit ist diesmal kein Vertreter des Bauernbundes gemeint, sondern ein ehemaliger Kabinettschef namens Bauer.

An der Uni Innsbruck gibt es nämlich einen „Lehrstuhl für europäische Sicherheitspolitik“, den das Verteidigungsministerium finanziert. Alexander Siedschlag saß auf diesem Lehrstuhl, der nun leer ist. Der Herr Professor wurde vor zwei Wochen fristlos entlassen, so das Stadtblatt.

Ein bemerkenswerter Vorgang, der an Universitäten viel zu selten stattfindet. Herr Bauer erklärte das wissenschaftlich exakt so:
„Ein Watergate am Inn.“

Na dann. Alles klar. Die CIA hat zugeschlagen.

Auf der Uniseite steht allerdings, dass neun MitarbeiterInnen belastende Aussagen gemacht hätten. Hätten die Stadtblatt-„JournalistInnen“ sich ein bisschen bemüht, hätten sie sogar im Standard nachlesen können, dass Herr Bauer nur die eine Seite der Wirklichkeit sieht oder sehen will. (Siehe Standard)

Herr Bauer, der angeblich Kabinettschef bei Verteidigungsminister Platter war, nutzt die Gelegenheit, um Anton Pelinka zu diffamieren:
„Ich bin entsetzt über die Vorgangsweise eines angeblich arrivierten Professors.“

Lieber Herr Bauer: ich fürchte, Herr Pelinka ist sowohl bekannter als auch arrivierter als Sie.
Sie brauchen sich dafür nicht zu schämen.
Und nicht Innsbruck mit Washington zu verwechseln!

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.