Einführung

Die Alpen sind ein kleiner Gebirgszug, der quer durch Europa verläuft. Wie immer, wenn das Kleine eine Art Bewusstsein erlangt, durchzuckt es sofort ein Minderwertigkeitskomplex. In Wahrheit, halluziniert es, bin ich groß und das Große ist klein.

So erging es der Halbinsel Europa seit Menschengedenken.

Es gebar daraufhin kleine Menschen wie Napoleon, Zarkozy, Berlusconi und Kolumbus, die auf der ganzen Welt groß rauskommen wollten. Und es auch taten. Teilweise zumindest.

Das Kleine ist, wie alles auf der Welt, teilbar — und wird dadurch objektiv noch kleiner. Muss also, um gegen den großen Rest bestehen zu können, sich mehr und mehr aufblähen.

Im Laufe vieler Krieg entstanden in Europa viele kleine Einheiten, die sich einmalig fühlten.

In den Alpen war man besonders rührig und vollzog eine Art „Anti-Globalisierung“, bevor überhaupt jemand das Wort „Globalisierung“ kannte.

Ein Staat ist schon sehr alt und sehr demokratisch. Er fragt seine Einheimischen oft, was sie wollen. In den Ohren der Nachbarländer klingt das sehr seltsam. In Deutschland versteht das nicht einmal der Vertreter der Jungen Union. Er findet Volksabstimmungen sehr schädlich für die Politik. Weil die Politiker dann ja gar nichts mehr sagen können, wenn das Volk alles bestimmen darf. – Aber das nur so nebenbei. Deutschland hat kaum Alpen – und wo es welche hat, ist alles anders.

Eine anderer – reiner – Alpenstaat wurde aus mehreren Restbeständen zusammen gekleistert, weil man nicht wusste, was man aus dem ehemals relativ großen Reich machen sollte. Es war nämlich viele Jahrhunderte im Eigentum einer Adelsfamilie, die sich so lange in Kriege stürzte und diese erfolgreich verlor, bis sein Land nicht mehr da war. Da war das Land plötzlich ein Staat und wusste nichts mit sich anzufangen.
Die Kooperation mit dem großen Bruder im Norden funktionierte nicht, und so blieb ihm nichts anderes übrig, als sich selbst eine Nation zu nennen.

Und weil die Welt seit dem Tod seines großen Sohnes Bruno Kreisky in der Welt nicht mehr vorkommt — außer für Touristen und Schifahrer – , soll hier von ihm berichtet werden.
Denn es ist ein gutes Land!
Mit einem Sinn für Humor, der seinesgleichen sucht.

Nehmen wir zum Beispiel den 3. Nationalratspräsidenten Martin Graf.
Der wurde von den so genannten Sozialdemokraten und der Volkspartei gewählt. Herr Graf gehört der FPÖ an, der freiheitlichen Partei Österreichs.
Man darf übrigens keine Parallelen zu anderen Staaten ziehen wie Deutschland oder Spanien. Die österreichischen Sozialdemokraten sind rechts von der CDU angesiedelt, die österreichische Volkspartei rechts von der CSU und die Freiheitlichen, na ja, die sind knapp links von der NPD.

Herr Graf hat nun den Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde „Ziehvater des antifaschistischen Linksterrors“ genannt. Und sich danach gewundert, wieso das antisemitisch sei. Herr Muzicant ist Immobilienhändler und als solcher in Herrn Grafs Augen wohl ein typischer Vertreter des Linksterrors. Also von Antisemitismus keine Rede! Findet Herr Graf.

Mittlerweile hat ein freiheitlicher Kollege aus Vorarlberg — das ist ein noch kleinerer Teil des kleinen Alpenlandes — eine Aussage getroffen, die schon wieder antisemitisch sein soll! Dabei hat er doch nur gesagt, der Direktor des jüdischen Museums in Hohenems sei „ein Exil-Jude aus Amerika“. (Direktor Loewy ist übrigens 1961 geboren.)

Herr Graf wundert sich nun, dass Herr Muzicant nicht mehr mit ihm sprechen will. Er hält das für „Dialogverweigerung und nicht besonders demokratisch“.

Viel demokratischer ist in seinen Augen eine Volksabstimmung in Südtirol, ob es nicht zu Österreich gehören will. Das hat der gute Mann im Sommerloch gefordert. Ganz im Ernst. Oder?

Zwar wollen diese komischen Leute im Süden das gar nicht, aber provozieren wird man doch noch dürfen! Schließlich gehört Südtirol zu Nordtirol. Und Osttirol. Und alle drei  zu Österreich.

[Und alles zusammen zum Deutschen Reich. Aber das darf heute ja niemand sagen.]

Die österreichische Koalitionsregierung aus SPÖ und ÖVP schafft es nicht, diesen freiheitlichen Herrn als 3. Nationalratspräsidenten zu entlassen. Man hat ihn schließlich gewählt.

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