Heimatgefühle

NR-Wahl 2017

Neues aus der Bewegung – oder so

Das Schöne an unserem viel geliebten Österreich (Achtung: Hymne!):
Es ändert sich nichts.

Mahler meinte, er würde knapp vor dem Weltuntergang hierher übersiedeln.
Hier kommt alles 50 Jahre später.

Ich glaube, es sind mindestens 100 Jahre.

 

 

 

Gesamtschule

Nehmen wir nur so etwas Banales wie Bildung für alle Kinder. Seit Jahrzehnten wird über eine Bildungsreform diskutiert. Seit Jahrzehnten wollen viele, abgesehen von der Lehrergewerkschaft, dass Bildung nicht an die Existenz vermögende Eltern gebunden ist.

Und was freut die ÖVP?
Das hier:

Gesamtschule - nein, danke!

Wahlfreiheit der ÖVP

Wahlfreiheit meint in Wirklichkeit, dass Kinder vornehmer Eltern nicht mit denen „bildungsferner Schichten“ zusammenkommen.

 

Stillstand nennt sich hier Bewegung

Wenn gar nichts mehr geht, dann ist es Zeit, zumindest mit Worten agil zu wirken. Mit diesem Rezept entstehen sogenannte „Bewegungen“, damit die Wählerinnen und Wähler nicht bemerken, dass die Inhalte nicht von vorgestern, sondern schlicht nicht vorhanden sind.

Bei den letzten Nationalratswahlen trat ein gewisser Herr Stronach an und verkündete, dass mit ihm alles anders wird. Auf Plakaten nannte er sich „Sozial Frank“ oder „Unbestechlich Frank“ und blickte entschlossen wie Donald Trump heute durch die Gegend.

Alles wurde anders

Alles wird anders – oder nicht

Sein Team schnurrte (ein klanglich wunderbares Wort, finde ich) im Laufe der vier Jahre auf wenige Menschen zusammen, etliche des „Teams“ liefen zum einstigen Gegner über, um ihr Einkommen zu retten.
Wollte sagen: aus Überzeugung.

 

Auf Stronach folgt Kurz

Immerhin investierte Herr Stronach eine Menge eigenes Geld. Ob er es durch die eigenartige Parteifinanzierung der Republik Österreich wieder zurückbekommen hat, weiß ich nicht, ein gewisses unternehmerisches Risiko war vielleicht vorhanden.

Herr Kurz ist vorsichtiger.

Er gründet eine „Bewegung“ mit Hilfe von Steuergeld und einer straffen Organisation namens ÖVP. Was im fernen Westen, etwa in Tirol, so ausgezeichnet funktioniert, kann doch auch im „Bund“, also in Österreich funktionieren.

Ein neuer Name, eine neue Farbe – und schon ist alles paletti!

In der Tiroler Hauptstadt gibt es eine Partei, die sich „Für Innsbruck“ nennt und ein Ableger der ÖVP ist. Die spielt dort die zweite Geige – nämlich die der Opposition – und bleibt weiter an der Macht.

Wie schön, dass sich nichts geändert hat!

Überall neue Leader, also starke Persönlichkeiten, um nicht zu sagen: Führer, die alles anders machen, indem sie nichts ändern.

 

Mittelmeer

Da verlangt ein junger Mensch etwa die Schließung des Mittelmeers, damit ja keine Menschen aus Gegenden, in denen sie möglicherweise verhungern, nach Europa kommen.

Diese Zukunft wählen?

Diese Zukunft wählen?

Siehe auch den wunderbaren Plan eines Architekten zur Austrocknung  des Mittelmeers.

Hierzulande gibt es andere Sorgen, etwa wie man zu einem Taxi kommt, wenn das Feiern in der ehemaligen Pratersauna bis in den frühen Morgen dauert.

Das ist selbstverständlich total subjektiv, weil ich heute Morgen in der Prater Hauptallee gelaufen bin und mir jugendliche Gestalten entgegen, ich muss es sagen: wankten, denen die Jugend nicht wirklich anzusehen war.

So gesehen wundert mich nicht, dass ein ehemaliger Grüner türkis wird, wie die Wiener Zeitung meldet. Hauptsache, mann bleibt im Gespräch.

Schließlich ist Kurz Kult, meint auch Präsident Leitl, Leiter der Wirtschaftskammer, in einem Gespräch auf #Ö1.

Kurz kommt zwar ein bisschen alt daher, wenn man und frau seine Einstellung zu „Ehe für alle“ betrachtet, aber das macht in unserem #Kakanien nichts aus.

Mögen die Deutschen auch für die „Ehe für alle“ stimmen, wir bleiben konservativ.

In diesem Sinn:
eine schöne Woche wünscht allen
Erich Ledersberger